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Verschläft das Radio seine Zukunft?

Foto: PublicDomainPictures/Pixabay

Jahresanfang = Trendzeit: Überall poppen sie auf, die Einsichten, die Ansichten und die Aussichten zur großen Frage –  wie wird das Medienjahr 2012? Immer in der vorderster Reihe mit dabei ist der Begriff des Medienwandels. Ja, wo wandelt er denn – möchte ich mal in Bezug auf`s Radio fragen?  Sicher, es hat sich schon einiges getan und unser Medium hat sich (ein wenig) gewandelt. Wir Radiomacher haben z.B. das Netz entdeckt, haben uns schöne und funktionale Homepages aufgebaut, wir sind inzwischen bei Facebook aktiv, nutzen die Plattform auch als Rückkanal, sind teils bei Twitter zu finden oder beginnen uns bei google+ zu engagieren. Wir nutzen die Programmverlängerung ins- und die Kommunikation durchs Netz. Wir setzen Beiträge zu klassischen Servicethemen wie Netzsicherheit etc. Wir wiederholen Mantra-artig „mehr dazu im Netz“. Aber ist das der Medienwandel? Eher die konservative Variante – ein Medienwandel light.

Der Klang, die Konzepte und die inner-redaktionellen Strukturen sind die gleichen geblieben. Sendeuhren, Musiklaufpläne, Nachrichtepräsentationen, Gewinnspiele, Redaktionen funktionieren (meist) nach alten Maßstäben und Richtlinien. Und inhaltlich hat sich auch wenig gewandelt, die gleichen Themenfelder, die gleichen Präsentationsformen. Doch der Weg müsste doch ein anderer sein. Viele unserer Hörer leben im Netz bzw. verbringen (sehr) viel Zeit im Netz. Nach unserer alten Maxime –„Radio ist da, wo die Hörer sind“  müssen wir also auch ins Netz. Aus dem eben erwähnten (oberflächlichen) das Netz kommt ins Radio (mit vereinzelten Servicethemen oder mal einer Kommunikation per Facebook), muss ein programmliches das Radio muss ins Netz werden.

Warum gibt es abends z.B. immer noch nur Special-Musik Sendungen? Gerade ab 19 Uhr ist doch nahezu die halbe Hörerschaft im Internet unterwegs. Wir kümmern uns im Programm aber um HipHop oder Jazz oder andere special-interest-Musikrichtungen. Dabei wäre das die absolut perfekte Zeit für eine YouTube Show, eine Google-Show, eine Facebook-Show, eine Gaming-Show o.ä.. Dann wären wir wirklich da, wo unsere Hörer sind.

Einhergehen müsste diese Umdenke mit einer Investition in neue Mitarbeiter, in Weiterbildung und (voraussichtlich auch) in eine veränderte Redaktionsorganisationsstruktur. Die Programmplaner müssen zunehmend bimedial denken. Und warum hat noch (fast gar) kein Sender eine eigene Online-Redaktion? Dabei wäre das eine klare Investition in unsere bestehende On Air Marke. Zudem können wir in unserer aufgesplitterten Zielgruppenwelt mit solchen Themen neue und somit mehr Hörer abholen. Gleichzeitig können wir experimentieren – wie klingt Radio im Netz. Brauchen wir beispielsweise noch Services wie Verkehrshinweise und Wetter? Und wie klingen Nachrichten aus Netzperspektive? Was braucht es für Musik und wie stark ist der Hörer dabei verantwortlich – gibt es wohlmöglich ein komplett individualisiertes Musikformat? Alles Fragen, die  wir dort testen und gleichzeitig beweisen könnten – es gibt kein klassisches Medium, das so gut wie das Radio mit dem Internet interagieren kann. Und das ist unsere Zukunftsgarantie.

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